Donnerstag, 9. Februar 2012

An schlechten Tagen lernt man mehr

schlechte tage gehören dazu. an schlechten tagen lernt man mehr (voraus gesetzt, man möchte etwas lernen). heute z.B. hab ich einen relativ schlechten tag (klartext: ich hatte heute einen heftigen fressanfall, mitten am tag)
aaaber, auch wenn ich nicht genossen habe, nicht aufgehört habe, als ich satt war (hatte von anfang an keinen hunger.), so habe ich doch zumindest sachen gegessen, die ich wirklich wollte. und somit habe ich 1 plus in meiner liste. eine von 4 goldenen Regeln ist erfüllt! und das werden auch wieder mehr.

im Abnehmforum wollte ich einer Teilnehmerin Tipps geben, wie die Fehleranalyse besser klappen kann und habe dabei mehr mir selbst als ihr geholfen ;)

"für's Zuviel - Essen gibt immer einen grund. entweder hunger, oder eben einen anderen. und oftmals sind diese gründe super banal. (meine persönlichen favoriten: "das krieg ich sonst nie zu essen" und "wenn die packung schonmal auf ist...". =) ) 
(hat auf den ersten blick beides mit gefühlen nichts zu tun, sind aber beides beispiele für das gefühl, nicht genug zu bekommen ("das gute Zeug, bevor das schlecht wird... (und ich dann nichts mehr davon hab!)"), im leben wie beim essen.)

die extremen Gefühle (Angst, Ärger, Scham) sind nur die AUSLÖSER für die fressanfälle oder das schleichende Überessen, das Naschen etc.
Die GRÜNDE aber liegen in den tiefen Gefühlen, vielleicht auch in festsitzenden alten Mustern, die es aufzudecken gilt.

und das mit dem NICHT GENUG BEKOMMEN ist grad wieder ein großes Thema.
Ich werde dieses Jahr ja nicht arbeiten und habe Zeit, alles zu tun, wovon ich geträumt habe und was ich immer schon wollte.
ich habe mich zum studium angemeldet und bin viel am organisieren und Dinge in den Terminkalender schreiben, aber irgendwie habe ich langsam das Gefühl, dass ich und meine Träume in diesen vollen Terminkalender nicht mehr reinpassen.
Ich weiss auch grad gar nicht, was meine Träume eigentlich waren.
ich werde unruhig, weil ich Angst habe, dass dieses Jahr vorbei gehen könnte, ohne dass ich es geutzt und alles getan habe, wovon ich geträumt hatte! Ich habe Angst, von diesem Jahr nicht genug zu bekommen.

Ha! krass, oder? Da wär ich wahrscheinlich ewig nicht drauf gekommen!
Mein innerer Stress und die Sorge, nicht genug für mich selbst zu tun war der Grund für meinen Fressanfall, der Stress im Supermarkt war nur der Trigger / Auslöser!

Ich habe also sofort eine (laaange) Liste mit Dingen gemacht, von denen ich A) glaube, dass sie dringend erledigt werden müssen und B) die ich gerne tun würde, wenn ich alles tun könnte, was ich will.
dabei ging's mir auch schon viel besser!  Zeitweise war ich richtig ruhig. =)

Wenn ich während dem Aufschreiben meiner Liste an Knackpunkte gekommen bin (unbequemes, unvorstellbares, oder Dinge, wo man sich erstmal fragt, wie soll ich das denn bezahlen?!) dann habe ich richtig bemerkt, wie auch der Hunger wiederkam. Also ich habe es weniger bemerkt, als gesehen:
Auf einem Tisch am anderen Ende des Zimmers lag eine Tafel Schokolade und jedes Mal, wenn ich die Hand ins Silberpapier der Packung steckte, fragte ich mich: "Wie bist Du jetzt hierher gekommen? Eben war doch noch alles toll. Was ist das Problem?!" =)

Es ist, wie Geneen Roth sagt:
"Use your relationship with food as the path to everything that matters.
This can become an essential part of your life practice."
Meine Beziehung zum Essen kann wirklich der Wegweiser sein! Ich weiss, dass ich zum Essen greife, wenn ich stress habe und ich weiss auch, dass ich meinen Stress oft nicht erkenne, sondern lieber ziehe ich auf Teufel-komm-raus durch, was ich angefangen habe. Wenn ich das jetzt weiss kann ich 1 und 1 zusammennehmen und das Essen nutzen, um meinen Stress zu erkennen und mich zu fragen, was los ist. (Vielleicht sollte ich jetzt immer eine Tafel Schoki auf dem Tisch liegen haben?)

eine gute Freundin sagt immer zu mir: "Fräulein Janet, Ihr Hirn ist ihr größter Feind!". recht hat sie.

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