Mittwoch, 18. April 2012

Buy the Problem, buy the Solution

Chuck Lorre's neueste Vanity Card* verrät uns ein mächtiges Geheimnis: buy the problem, buy the solution. Soll soviel heissen, wie: wenn Du an das Problem glaubst, dann glaubst Du auch an die Lösung.

Das heisst: wenn Du glaubst, dass emotionales Essen Dich dick gemacht hat, dann wird Dir NatS und Paul McKennas Methode auch helfen. Wenn Du glaubst, dass Dein Übergewicht von tierischen Eiweissen kommt, dann wird der Verzicht darauf Dir helfen abzunehmen. Wenn Du glaubst, dass eine Fehlfunktion Deiner Bauchspeicheldrüse dafür sorgt, dass Du zuviel Insulin produziert, was Deine Fettverdauung stört und in Zukunft zu Diabetes führen kann, dann wird eine Low Carb Diät Dir helfen.

Es kommt darauf an, was wir für das Problem halten.
Und das ist eine Frage, die wir uns automatisch immer wieder stellen.

Zur Zeit denke ich, dass ich mit dem emotionalen Essen auf einem guten Weg bin.
Ich kann mich bei Stress zusammenreissen und bei Langeweile schlafe ich mittlerweile lieber, als zu Essen zu greifen (und meine Haut dankt mir dafür. "Schönheitsschlaf" bekommt so eine ganz neue Bedeutung für mich!) Wenn niemand dabei ist, esse ich größtenteils dann, wenn ich wirklich hungrig bin. Mein unabhängiger Lebensstil erleichtert mir das. Aufhören, wenn ich satt bin ist und bleibt schwierig.

Das heisst, das emotionale Essen ist ein Problem, das ich mit samt der Lösung anerkannt habe.

Aber dass ich bei emotionalen Extremsituationen nicht mehr verzweifelt zum Eiskarton greife heisst nicht, dass sie weniger oft auftauchen oder in ihrer Intensität abgenommen haben. Das hätte ich eigentlich erwartet und darum frage ich mich erneut: Was ist das Problem?

An der Stelle mal eine Frage an Euch: Im Amerikanischen Sprachgebrauch existiert das Wort "Problem" ja eigentlich nicht mehr. Es gibt keine Probleme, nur situations oder challenges, issues, obstacles, difficulties, questions. Ich muss auch zugeben, dass mich das Wort "Problem" oftmals blockiert, wenn ich versuche eine Lösung zufinden. Es ist einfach leichter zu überlegen, wo ich Schwierigkeiten habe oder was die Hindernisse sind, als seine Gedanken um ein mächtiges, uneinschätzbares, unbezwingbares, unbewegliches PROBLEM kreisen zu lassen.
Vielleicht würde so eine kleine Reinigung der Sprache (Verbannen wir "das Problem"!) uns auch im Deutschen gut tun. Was haltet Ihr davon? 



* die Vanity Cards sind kleine Textstücke, die Serienproduzent Chuck Lorre aus purer Eitelkeit und zur Freude seiner Fans an seine Serien anhängt. Er geht darin seinen aktuellen Gedanken nach, äussert sich zu Politik und Weltgeschehen, Charlie Sheen oder, wie's gerade um seine Beziehung steht. Diese Karte habe ich am Ende von "Mike&Molly" entdeckt. 

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